Ruinenrundgang

Im ersten Hof, an der an den Torturm rechts anschließenden Wehrmauer, sieht man einen gut erhaltenen Hauptwehrgang. Durch eine riegelförmige Quermauer gelangt man in den zweiten Hof. Rechts neben dem Durchgang das drei mal vier Meter große Burgverlies, bzw. das Hungerloch. Diese Anlage ist 8m tief. Die Hauptschildmauer ist 5 Meter stark. Über dem Tor ist das Wappen des Georg Scheck von Wald in rotem Kalkstein und eine Inschrift mit der Jahreszahl 1419 zu sehn. Nun folgt der 80m lang gestreckte Mittelhof, der Kern der Ruinenanlage. Im linken Teil des Hofes wurden im 17. Jhdt. große Wohnräume eingebildet. Rechts befindet sich die Küche mit ihrem hohen, pyramidenförmigen Rauchschlot und ein kleines Wohnhaus, der so genannten Gesindestube, in der heute die Gasträumlichkeiten untergebracht sind. In der Küche ist noch der offene Rauchschlot zu sehen. Und wenn einem der Ruinenwirt einen Blick in die linke hintere Ecke werfen lässt, kann man den mittelalterlichen Ausguss für Abwässer sehen.

 Ruinenanlage

Im Hof selbst sieht man noch die 11m tiefe Zisterne, die das Regenwasser sammelte und in früheren Zeiten als einzige Wasserversorgung diente. Auf der linken Seite liegt der Brunnenhof, dahinter der Schmiedhof und zwei gewölbte Räume, die mit einem Kamin versehen als Schmiede bezeichnet werden. Über Stufen gelang man nur zur ersten Felsplatte mit einem Auslugposten, etwas höher liegt das obere Plateau, auf dem sich der Bergfried erhob. Später stand hier eine Katapult - Wurfmaschine. An der Westseite gelangt der Besucher über eine Treppe in die Hochburg. Die Pforte ist spätgotisch, darüber eine vorragende Pechnase. Im vierten Hof waren Wohngebäude und weitere Kellerräume untergebracht. An den Palas schließt zur Rechten die Kappelle, deren gotische Gewölberippen im Ansatz noch erhalten sind. In der Rückwand der Kappelle 2 schmale horizontale Schlitzfenster, durch die man dem Gottesdienst aus dem angrenzenden Wohnraum folgen konnte. Über weitere Holzstiegen erreicht man die Kemenaten im Palastrakt des Schatzturmes und schließlich das sagenumwobene Rosengärtlein. Jörg Scheck vom Wald, der Schreckenwald genannt wurde, stellte hier seine Gefangenen vor die Wahl, zu verhungern oder in die Tiefe zu springen. Dieser Teil der Wohnung liegt auf einer zweiten, nadelförmig hochragenden Felskippe, welche eine gute natürliche Verteidigung bot.

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